Verschiedene Standorte für Bienenkästen
Eine Besonderheit an meinem Kursangebot ist, dass wir die verschiedenen Bienenbehausungen im von Bienen besiedelten Zustand, gemeinsam von allen Kursteilnehmern bearbeiten. Gerade als Imkerneuling, der noch nicht auf einen bestimmten Bienenkasten-Typ festgelegt ist, kannst Du so für dich herausfinden, mit welchem Kasten Du besonders gut oder eben auch besonders schlecht zurechtkommst. Die meisten anderen Imkerkurse versuchen lediglich einen ganz bestimmten Kastentyp und die dazugehörige Arbeitsweise zu vermitteln. Bei mir findest Du im Gegensatz dazu aber heraus, was wirklich gut zu Dir ganz persönlich passt.
So erfreut sich beispielsweise die Bienenhaltung auf dem Balkon heutzutage immer größerer Beliebtheit. Sei dies auf dem privaten Balkon oder auch im Firmenumfeld – wie hier zu sehen:
Erschwerte, aber beliebte Haltungsbedingungen herrschen auch auf Flachdächern, die ebenfalls oft auf Firmengeländen liegen. So betreue ich beispielsweise auch als Vertragsimker von Hannover-summt.de die Bienenvölker auf dem Flachdach einer Großgarage in Davenstedt und die Bienen des Mercure-Hotels in Hannovers Innenstadt. Hier macht den Bienen häufig der stärkere Wind bei An- und Abflug zu schaffen. In den Sommermonaten herrscht oftmals eine brutale Sonneneinstrahlung und dadurch entstehen extreme Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Weshalb ein größerer Teil des Bienenvolkes dann für Abhilfe sorgen muss, indem entweder vermehrt Wasser geholt und in den Stock eingetragen werden muss und mit den Flügeln gefächelt werden muss, um die Temperatur im Stock zu senken. Anhand meiner konkreten Bienenstandorte in Hannover zeige ich Dir, was ich auf Balkonen und Flachdächern mache, um meinen Bienen und letztlich damit auch wieder mir das Leben unter diesen erschwerten Bedingungen zu erleichtern.
Private Hausgärten und glücklicherweise auch immer mehr Grünflächen um städtische oder staatliche Einrichtungen bieten unseren Bienen hier ein gutes Umfeld für Bienenvölker. Denn entgegen der vorherrschenden Meinung bietet die Stadt oftmals mehr Nahrung für die Bienen als der ländliche Raum. Über meinen Verein Hannover-summt! arbeite ich von Anfang an mit beim Netzwerk Insektenbündnis Hannover. Hier planen wir besonders insektenfreundliche Anpflanzungen in der Region Hannover.
Natürlich lassen sich Bienenkästen auch in der freien Landschaft – auf dem Grund von Land- und Forstwirten aufstellen. Solange es in der unmittelbaren Umgebung genügend (möglichst unbelastete) Futterpflanzen für die Bienen gibt. Außer der Ernte von feinstem Rapshonig beschäftigte ich mich zusammen mit meinen Bienen auch mit der Bestäubung von allerlei Beerenfrüchten zum Beispiel in Hertell’s Beerendorf in Benthe/Ronnenberg. Darunter finden sich so leckere Früchte, wie Brombeeren, Erdbeeren, Gojibeeren, Himbeeren, Johannisbeeren (schwarz und rot), Jostabeeren (Kreuzung aus schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere), Kamtschatkabeeren und Stachelbeeren. Im Imkerkurs besprechen wir daher auch alle Aspekte der Bestäubungsimkerei anhand meiner eigenen Völker, die hier in der Region Hannover im Einsatz stehen.
Unterschiedliche Materialien und Bauweisen für Bienenkästen
Bienenbehausungen können aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen. Die im Westen Europas häufig aus Stroh oder aus Riedgräsern und gespaltenem Wurzelholz geflochtenen Bienenwohnungen sind unter dem Namen Bienenkorb bekannt. Diese sehen zwar wirklich dekorativ aus, besitzen jedoch ansonsten auch einige Nachteile, weshalb sie heute nur noch selten im Einsatz sind. Ihr Platzangebot ist relativ begrenzt und sie sind deutlich empfindlicher gegenüber nasser Witterung als moderne Materialien, weshalb sie früher normalerweise auch immer unter einem extra dafür angefertigten Dach in einer Art Regal mit Rückwand – einer sogenannten Lagd – standen. Im Bienengarten auf dem Lindener Berg erlebst Du meine Bienen in dieser alten hier in Hannover beheimateten Haltungsform noch live.
Östlich der Elbe dagegen wurden zumeist Baumstämme ausgehöhlt und als Bienenwohnungen verwendet – die so genannte Zeidlerei. Dabei gibt es zwei Variationen. Einmal das Aushöhlen eines lebendigen Baumes und zum anderen, die schon mobilere Variation, einen ausgehöhlten Stamm, der dann an beliebiger Stelle aufgestellt oder aufgehängt werden kann. Im Rahmen meiner Imkerkurse arbeiten wir im Bienengarten auf dem Lindener Berg in Hannover unter anderem auch mit Honigbienen in einem ausgehöhlten Baumstamm.
Dem Baumstamm am ähnlichsten leben meine Bienen im Bienengarten noch in der so genannten Topbarhive, die einem ausgehöhlten Baumstamm in horizontaler Lage am nächsten kommt.
Im Topbarhive werden keinerlei Rähmchen verwendet. Hier bauen die Bienen ihre Waben völlig frei von der Decke hängend. Trickreich angeschrägte Seitenwände sorgen im Gegensatz zur Klotzbeute im gehöhlten rohen Baumstamm, wie hier im Bild zu sehen ist dafür, dass die Waben seitlich nicht an den eigentlichen Holzkasten angebaut werden. Dadurch kann der Imker anders als bei der Klotzbeute trotzdem noch Wabe für Wabe aus dem Volk entnehmen und inspizieren.
Dem nachempfunden ist die so genannte Bienen-Box, die beispielsweise auch bei Stadtbienen e.V. zum Einsatz kommt. Natürlich arbeiten wir im Rahmen des Kurses auch mit einem Bienenvolk, das in der Bienen-Box (früher zu Recht Balkonbeute genannt) lebt. Wodurch beim Kurs im Bienengarten Linden auch diese spezielle Bienenbehausung für Dich ganz praktisch im Vergleich mit anderen Bienenwohnungen erfahrbar wird und Du so die Vor- und Nachteile für Deine eigene Bienenhaltung abwägen kannst.
Die am weitesten verbreitete Art Bienen zu halten, ist hierzulande die die Holzmagazinbeute / der Holzmagazinkasten. Hierbei leben die Bienen eher wieder wie in einem senkrecht stehenden Baumstamm. Im Neuimkerkurs wird für Dich erfahrbar, wie vorteilhaft das horizontale Teilen des Brutnestes ist, um das Volk auf Schwarmstimmung zu inspizieren.
Noch moderner als die Holzmagazinbeute ist die ebenfalls im Bienengarten Linden aufgestellte Kunststoffmagazinbeute aus Styrodur. Diese hartgeschäumte Bauweise erlaubt auch nicht so kräftigen Personen eine leichtere Bearbeitung ihrer Bienenvölker, da das Eigengewicht des Bienenkastens deutlich geringer ausfällt, als bei der Magazinbeute aus Holz.