Wie läuft so ein Bienenhaltungskurs von Hannover-summt?
Ein Kurs für Anfänger und Fortgeschrittene:
Als Imkermeister und Diplom-Agraringenieur möchte ich, mit diesem Kursangebot all jenen an einem meiner Bienenstände mit bis zu 16 Bienenvölkern, in sehr unterschiedlich gebauten Bienenwohnungen, ein ganz praktisch ausgelegtes Lernangebot bieten, die gerne den aktuell bedrohten Bienen helfen wollen.
Wir betrachten hierbei stehts das Ganze im Naturgefüge.
Also erlernen wir ganz praktisch die Nahrungsgrundlagen der Bienen zu erkennen, diese Grundlagen zu fördern und welche praktischen Arbeiten an den Völkern helfen, die Bienen gut ernährt und somit gesund zu erhalten.
Wir beschäftigen uns hierbei übrigens sowohl mit Solitärbienen und auch mit den sozial lebenden Honigbienen. Gerne schauen wir dabei auch mal über den Tellerrand auf die vielen anderen blütenbesuchenden Tiere, die bei vielen Buch-Ratgebern und anderen Kursangeboten für Hobbybienenhalter gerne völlig unberücksichtigt bleiben.
Wir betrachten die aktuelle Bedrohungslagen durch Pflanzenschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft sowie Biotopverluste, genauso wie Krankheiten und Parasiten der Bienen.
An den Völkern führen wir zu jedem Kurstermin – ungefähr jeden zweiten Monat – ergänzend zu den zuvor theoretisch vermittelten Grundlagen, die jeweiligen jahreszeittypischen Arbeiten an den Bienenvölkern aus. Hierbei erlernen die Kursteilnehmer durch selber handanlegen die richtigen Handgriffe an den verschiedenen Bienenkästen.
Die Kurstermine für die Anfängerkurse beginnen immer zur, oder kurz nach der für Bienen physiologisch entscheidenden Sommersonnenwende – also im Juni.
Am ersten Termin haben wir zunächst mal für den Einführungskurs die doppelte Stundenzahl.
Beginn ist um 11 Uhr und Mittagspause etwa um 12.30 Uhr.
Danach weitere 1,5 Stunden für Theorie und Praxis zur Einführung.
Das Ende dieses ersten Kurstages zu den „Basics“ der Bienen und der Bienenhaltung ist demnach gegen 15 Uhr.
Dieser erste Einführungs-Kurs kann auch nur für sich ganz alleine als ein erster Schnupperkurs am Bienenstand besucht werden, nämlich für alle Interessenten, die erst nur mal ein wenig in die Bienenkunde hineinschnuppern wollen.
Für alle Teilnehmer, die sich dann nach dem hineinschnuppern noch weiter (also nach der ersten Einführung) mit Bienen – evtl. dann sogar schon bei eigener Bienenhaltung – beschäftigen wollen, geht es in der Folge dann etwa alle zwei Monate sukzessive weiter mit praktischen Terminen an den diversen Bienenvölkern in unterschiedlichen Behausungen.
Die Folgetermine haben, im Gegensatz zum noch mit viel Theorie gespickten Einführungstermin, dann also einen klaren Fokus darauf, die Haltung von Bienen von der Pike auf, ganz praktisch arbeitend an den Völkern im Clemipark zu erlernen, um z.B. typische Haltungsfehler bei Bienen zu erkennen und zu vermeiden:
Denn es gibt leider schon viel zu viele Leute die glauben, sich einfach nur mal einen Bienenkasten auf den Balkon oder in den heimischen Garten zu stellen, das reiche doch.
Tatsächlich muss man im Jahreslauf auch nur ganz wenige, und dabei auch nur minutenkurze Arbeiten an den Völkern verrichten.
Bienenhalter benötigen also viel, viel weniger Zeit, als man gemeinhin in der Bevölkerung so glaubt je Bienenvolk für die Bienenpflege aufwenden zu müssen, wenn man die Bienen so mit den anderen Tierhaltungen von Haustieren vergleicht.
Aber die eigentlich wenigen, fälligen Arbeiten erfordern ein hohes Detailwissen zu Bienen und dabei relativ viel Vorbereitung, um dann zur richtigen Zeit! genau das Richtige! in der Imkerei zu tun.
Ich vergleiche das ganz gerne mit Operationen am Menschen.
Zufriedenstellend verläuft so etwas nicht, indem man möglichst oft aufschneidet und dann evtl. noch möglichst lange einen Menschen offen daliegen lässt und ihm die Eingeweide dabei auf links zieht und sich alles immer wieder und wieder genauestens anschaut.
Nein, erst ein akribisch angeeignetes Fachwissen, gepaart mit gutem handwerklichem Können, kombiniert mit einer sorgfältigen Diagnose und erst dann ein zügig ausgeführter OP-Eingriff sorgen für eine gute Entwicklung.
Dabei sollte an den Bienen, genauso wie bei der menschlichen Chirurgie, alles wirklich gut vorbereitet und der Eingriff dann immer sorgfältig und planvoll eingeleitet werden. Nur so gibt es gute und befriedigende Ergebnisse.
Aktuell gibt es leider zu viele Hobbyimker, die wöchentlich ihre Völker öffnen, sagen wir ruhig aufschneiden, dann lange sich jede Wabe einzeln gründlich anschauen, nur um in den meisten Fällen besonders ratlos die Kästen wieder zu schließen und die keine Ahnung haben, was sie den Bienen mit diesen vielen Nachschauen eigentlich antun.
Schon im Einführungskurs also im ersten Juni-Termin lernen wir diese so typischen Fehler des durchschnittlichen Hobbyimkers in der Theorie und auch am praktischen Tun am Bienenvolk kennen.
Beim ersten Kurstermin im Juni bilden wir ganz jahreszeitgemäß einige Jungvölker, die wir dann nachfolgend das Jahr über weiter als Kursvölker in verschiedenen Bienenwohnungen vergleichend beobachten und ganz pragmatisch betreuen.
Den Teilnehmern dieses einjährigen Kurses rate ich ebenfalls zu dieser Zeit parallel mit einem oder sogar mehreren Jungvölkern selbst zu beginnen.
Das nötige Bienenmaterial dazu können sie im Kurs gleich vor Ort erwerben.
Dabei bleibt es natürlich jedem Teilnehmer selbst überlassen, ob überhaupt und auch welche Art Einstieg er selbst für sich wählt.
Hier in diesem Kurs sollen weder Völker in einer Werbeverkaufsschau an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden, noch möchte ich jeden Kursteilnehmer dazu missionieren, auch ein Imker zu werden.
Aber wer dann eine Bienenaffinität in sich spürt, der soll hier am ersten Kurstag das Rüstzeug bekommen, eine gute Entscheidung für sich zu fällen, ob und wie er selbst denn nun zukünftig Bienen halten will und kann.
Weitere nachfolgende Kurstermine sind dann im Juli, September, Dezember und nach der Überwinterung der Bienen im darauffolgenden März/ April und dann wieder zur Sommersonnenwende im Juni des Folgejahres. Diese Folgetermine helfen den Kursteilnehmern, die jeweiligen Arbeiten ganz pragmatisch an den Kursvölkern im Jahresverlauf kennenzulernen.
Dabei schließen wir den Kurs im Juni des Folgejahres, mit einer erneuten Schwarmvorwegnahme, dann schlussendlich genau dort wieder ab, wo wir ein Jahr zuvor mit der Jungvolkbildung begonnen haben.
Die verteilt über das Jahr stattfindenden Folgetermine umfassen im Gegensatz zum Auftakt jeweils nur eine Doppelstunde. Im Dezember werden wir zur dann stattfindenden Varroa-Behandlung sogar nur höchstens eine Stunde am Bienenstand benötigen.
Dabei punktet dieser Kurs wie kein anderes Angebot sonst zur Bienenhaltung durch praktische sechsmalige Unterweisung an den Völkern in ganz verschiedenen Bienenwohnungen durch einen langjährig im unterrichten und unterweisen sehr erfahrenen Imkermeister.
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